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Altes Rathaus

Altes Rathaus
Die Gemeindeverwaltung von Flums ist seit 1998 in einem ortsbaulich sehr gut eingefügten Neubau untergebracht. Es ist das vierte Rathaus in der Geschichte der Gemeinde und das erste, das von Beginn an als Verwaltungsgebäude konzipiert war. Dieser Neubau steht an der Stelle des ehemaligen Bezirksamtsgebäudes. Im Zuge der Diskussion um das Schicksal der bisherigen Verwaltungsbauten beschloss die Gemeinde Flums, das nach dem Bezug des Neubaus frei werdende so genannte Alte Rathaus an Interessierte zu verkaufen mit der Auflage, es zu erhalten.

Es handelt sich bei diesem Gebäude um ein ehemaliges Wohn- und Geschäftshaus, das 1899 im Auftrag des Landarztes Dr. Josef Schmon erstellt worden ist. Im Parterre betrieb seine Gemahlin den Gemischtwarenladen "Handlung Dr. Schmon". Im Obergeschoss waren zwei grosse, komfortable Wohnungen untergebracht. Dieser Neubau erfolgte in Bezug auf die örtliche Bautradition mehr oder weniger kompromisslos, ein typischer Vertreter des Historismus; ein Zeuge auch des durch die Textilindustrie bedingten konjunkturellen Aufschwungs. Die längliche, sehr schmale Parzelle östlich des Tschudischen Witwensitzes, wo einst das Gasthaus zur Linde stand, führte zu einem schiefwinkligen Grundriss. Der Bau ist so konzipiert, dass er drei zwar völlig unterschiedliche, für sich jeweils aber repräsentative Fassaden aufweist, welche durch eine kunstvolle Dachgestaltung zu einer Einheit zusammengefasst sind. Die kleinste Fassade, auf den Marktplatz gerichtet, wurde mit einem säulengetragenen, gusseisernen Balkon als Hauptfront hervorgehoben. Ein über Eck gestellter Turm führt in die Längsfassade über, aus welcher sich axial ein Mittelrisalit erhebt. Die Gesamterscheinung dieses Hauses lebt von der neuklassizistischen Fassadengliederung, die sich bis auf den Balkon in allen Details erhalten hat. Im Innern waren für die damalige Zeit sehr moderne Räumlichkeiten anzutreffen: hohe, mit eleganten Schaufenstern versehene Verkaufsräume beidseitig des Hauseingangs und Wohnungen mit Täferverkleidungen, Parkettböden und Stuckdecken. Auch verfügte das Gebäude über eine Zentralheizung und eine Gasbeleuchtung, der aber schon bald eine vollständige Elektrisierung folgte.
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