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Magdalenaquelle

Magdalenaquelle
Die ersten Urkunden, die über eine schwefelhaltige Quelle in Magden berichten, tragen die gleiche Jahreszahl wie zwei der sechs Brunnen, die heute das Dorfbild zieren: 1843. In einem Kurzbeschrieb, der aus dem Jahre 1844 stammt, ist zu entnehmen, dass bereits damals ein Dorfbrunnen mit Schwefelwasser gespiesen wurde.
Eine erste Blütezeit erlebte dann das Magdalena-Wasser in den zwanziger Jahren. Der damalige Löwenwirt aus Sissach, Ernst Denger, der als Mineralwasserhändler zuerst das „Sissacher“ abgefüllt hatte, bemühte sich erfolgreich um eine Konzession für den Vertrieb des Magdalena-Wassers. Die Abfüllanlage wurde im Restaurant Blume, im heutigen „Säli“ eingerichtet und über einige Jahre hinweg betrieben. Aus der gleichen Zeit stammt ein Untersuchungsbericht, der zum ersten Male Aufschluss über die Zusammensetzung dieses Wassers gab. Der Initiant, ein Dr. H. Keller, war Arzt am damaligen Sanatorium Rheinfelden. In der gleichen Weise, wie er sich um die Kapuzinerquelle Rheinfelden bemüht hatte, engagierte er sich für den Schwefelbrunnen in Magden, der dann im Herbst 1924 zum ersten Male gefasst wurde. Die Brunnstube wies eine Fassungstiefe von drei Metern (heute: sieben Meter) auf und vereinigte die drei Hauptstränge der Quelle, die mit 174 Minutenlitern schon damals sehr ergiebig floss. Von dieser Mineralquelle schrieb Dr. Ad. Hartmann, ein „Professor“ der aargauischen Kantonsschule Aarau, 1925. „Alle drei Quellen scheinen in der Wasserführung konstant zu sein, fliessen nie trüb und sind durch die Neufassung gegen Verunreinigung geschützt“. 1932 kam es zum Bau der Wasserleitung zum Kurbrunnen Rheinfelden. Zwischen den Gemeinden wurde ein Lizenzvertrag ausgehandelt, der den Rheinfeldern fortan das Recht gab, Magdalena-Wasser zu Kurzwecken abzugeben. Die rege Bautätigkeit in den Gemeinden nach dem Zweiten Weltkrieg setzte aber den Gussrohren mehr zu als das Schwefelwasser. Die Kurgäste in Rheinfelden mussten wegen Leitungsunterbrüchen einige Male auf das Magdalena-Wasser verzichten. Dies änderte sich 1975, als in Magden die Kanalisation gebaut wurde. Die Rheinfelder bewarben sich um die Verlegung der Wasserleitung entlang der Kanalisation und erhielten auf diese Weise für 96 000 Franken die Gewähr, dass das Mineralwasser sicher den Dorfausgang von Magden erreichte. Die Magdener profitierten ihrerseits, indem sie den Brunnen an der Olsbergerstrasse, den Brunnen „Alti Gass“ anschlossen. Neben dem eigentlichen Schwefelbrunnen vor dem „Pöschtli“ plätscherte es nun aus zwei Rohren.
Brunnen "Alti Gass" Schwefelbrunnen beim "Pöschtli".

Um dieses Mineralwasservorkommen möglichst wirksam zu schützen, wurde die Quellfassung saniert und das Quellgebiet in eine Schutzzone umgewandelt. Als vorerst letzte Wasserspender wurden der Kreuz-, Lindenplatz-, und Hirschenplatzbrunnen an die Magdalena-Quelle angeschlossen.
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